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18.6. bis 20.6
Do, Fr, Sa
20:30.

  One More Pioneer
zeitgenössisches Musiktheater von
Maciej Sledziecki & Marion Wörle | Berlin

das Konzept Zukunft frei nach David Foster Wallace

   
         

 

Musiktheater frei nach David Foster Wallace
von Marion Wörle & Maciej Sledziecki | Berlin.
In Zeiten simultaner digitaler Euphorie wie Ermüdung hinterfragt das zweite Musiktheater von gamut inc das Konzept „Zukunft” und begibt sich ins Spannungsfeld von Fortschritt, Utopie und Technikgläubigkeit. Den Rahmen bildet die Geschichte eines fiktiven Dschungeldorfes, das durch die Geburt eines hellseherischen Kindes eine immense kulturelle und wirtschaftliche Evolution erlebt, nur um mit den Folgen dieses Fortschritts nicht Schritt halten zu können. Motive von David Foster Wallace werden mit utopischen Texten, den am häufigsten an das heutige Orakel Google gestellten Fragen oder dem Manifest des UNA Bombers montiert. Die musikalische Ebene bildet ein Ensemble selbstspielender computergesteuerter Musikmaschinen, deren akustische Signale von der Elektronik weiterverarbeitet werden und raumgreifende Klangfelder erzeugen – ein technoider Totempfahl, um den das Stück kreist, erzählt als eine Art Flüsterpost: Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte ... welche Version wahr ist, ist nicht zu entscheiden, denn Information hat kein Gewicht.

 
         
   

Inszenierung, Konzept Maciej Sledziecki, Marion Wörle
Performer Jörn J. Burmester
Musik/Maschinen gamut inc
Video Zan Lyons
Licht Falk Windmüller
Klangregie Robert Nacken
Dramaturgie Paul Paulun

   
   


   
   

Das umtriebige Musiker-Ensemble "gamut inc" um Marion Wörle und Maciej Sledziecki bringt im Mai und Juni mit ONE MORE PIONEER seine zweite zeitgenössische Musiktheaterproduktion zur Aufführung. In Zeiten simultaner digitaler Euphorie wie Ermüdung hinterfragt das Stück das Konzept "Zukunft" und begibt sich ins Spannungsfeld von Fortschritt, Utopie und Technikgläubigkeit.

Motive einer Kurzgeschichte von David Foster Wallace werden mit utopischen Texten von Propheten verschiedener Kulturen und found footage Materialien zu einem mehrschichtigen Libretto montiert. Den Rahmen bildet die Geschichte eines fiktiven Dschungeldorfes, das durch die Geburt eines hellseherischen Kindes zuerst eine immense kulturelle wie wirtschaftliche Evolution erlebt, nur um schließlich mit den Folgen dieses Fortschritts nicht Schritt halten zu können. Dem gegenüber stehen die am häufigsten an das heutige Orakel Google gestellten Fragen, Auszüge aus dem Manifest des UNA Bombers Ted Kaczynski oder eine um jeglichen Inhalt entkernte Keynote von Apple Gründer Steve Jobs. Diese Geschichten werden in unterschiedlichen Formaten dargeboten: Dias, projizierten "talking heads" des Video-Künstlers Zan Lyons sowie mehrkanaligen Montagen mit Sprache.

Die musikalische Ebene bildet ein Ensemble utopischer Klangerzeuger - selbstspielende computergesteuerte akustische Musikmaschinen, wie etwa ein 16-töniges Glockenspiel, ein elektro-magnetisch angeregtes Banjo oder ein automatisiertes Akkordeon. Die akustischen Signale der Maschineninstrumente werden von der Elektronik mannigfaltig weiterverarbeitet und erzeugen raumergreifende Klangfelder.

Ein zentral installierter Turm aus diesen Musikmaschinen ist Dreh- und Angelpunkt der Bühnenhandlung. Er gleicht einem technoiden Totempfahl, um den der Darsteller Jörn J. Burmester kreist – in Anlehnung an das Orakel von Delphi. Das Stück wird als eine Art Flüsterpost erzählt: Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte... Welche Version wahr ist, ist nicht zu entscheiden, denn Information hat kein Gewicht.

Zum Einsatz kommen vier selbstspielende, akustische Musikmaschinen. Die Instrumente sind Unikate und wurden nach den klanglichen Vorstellungen von Wörle und Sledziecki maßgeschneidert. Sie werden live über Computer gesteuert. Es gibt das Carillon, ein 16-töniges Glockenspiel und die Physharmonika, eine Art automatisiertes Akkordeon. Die Physharmonika ist komplett automatisiert, nicht nur alle Töne können vom Computer angesteuert werden sondern auch alle Register. Dabei können sie in fließenden Übergängen geöffnet und geschlossen werden und ermöglichen somit Klangmodulationen, ähnlich einem elektronischen Filter. Die Windzufuhr wird über Drosseln und ein Zweikammersystem geregelt.

Das BowJo schließlich verfügt über drei doppelchörige Monochorde, die von Elektromagneten angeregt werden und ermöglicht durch Wechsel der Positionierung diverser Motoren auf den Saiten komplexe Klangfarben und zahlreiche Modulationen. Zudem können rhythmische Strukturen erzeugt werden, indem zwei mit motorisierten Plektren bespickte Rotoren die Saiten anzupfen. www.gamut-ensemble.de

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MACIEJ SLEDZIECKI: Musiker/Darsteller - Regie, Komposition
Geboren in Danzig/Polen, studierte Gitarre am Noord-Netherlaands Conservatoire und Komposition an der Musikhochschule Köln. Seine Arbeiten umfassen Komposition, Improvisierte Musik, Hörspiele und Musik zu Kinofilmen. In seinen freien Kompositionen kombiniert er Ausdrucksmittel zeitgenössischer Musik mit Jazzelementen, elektronischer Musik und Improvisation. Er ist international in verschiedenen Ensembles als Komponist und Interpret tätig.

   
   


   
   

MARION WÖRLE: Musiker/Darsteller - Regie, Komposition
ist Computermusikerin, Grafikerin und künstlerische Leiterin zahlreicher Projekte. Sie studierte an der Peter Behrends School of Architecture in Düsseldorf und schloss mit Diplom ab. Während ihres Studiums vertiefte sie sich in Raumakustik, mediale Raumgestaltung und Klangräume. Sie spielt und schreibt Musik sowohl für ihr Ensemble gamut inc als auch für Film-, Hörspiel- & Musiktheaterproduktionen. Ihr Spiel und ihre Herangehensweise sind undogmatisch und genreübergreifend.

   
   


   
   

WÖRLE und SLEDZIECKI: entwickeln seit 2004 Konzepte zur Komposition und Improvisation mit elektronischen und akustischen Klangerzeugern. Die Themen ihrer Projekte gehen oft über das rein Musikalische hinaus, wie den Titeln ihrer Produktionen ARBEIT, SPIELTHEORIE, oder FLUCHTPUNKTE anzumerken ist. Dabei erforschen sie Formatgrenzen über das rein Konzertante hinaus. Mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes setzten sie 2013/2014 ihr internationales und weit beachtetes Projekt AVANT AVANTGARDE um, eine Reise zu musikalischen Experimenten vor dem 20. Jahrhundert. Seit 2012 entwickeln und bauen sie für ihr Ensemble "gamut inc" computergesteuerte Musikmaschinen. Ihre erste LP EX MACHINA erschien auf 2015 auf Bôłt records, und erhielt eine positive Presseresonanz. 2013 realisierten sie ihr erstes Musiktheaterstück GHOST TAPE XI, das den Missbrauch von Musik im militärischen Kontext thematisiert und mehrere Wiederaufnahmen in Deutschland wie Polen hatte. Über ihre eigenen künstlerischen Arbeiten hinaus betätigen sie sich als Kuratoren und Erfinder genreübergreifender Projekte. Sie sind Mitbegründer des "Zentrums für Aktuelle Musik" und betreiben seit 2009 den "satelita Musikverlag", der sich aktuellen Musikformaten widmet.

 
   


   
   

JÖRN J. BURMESTER Darsteller
Jörn J. Burmester, Performancekünstler, zeigt seit 1997 Solo- und Gruppenperformances in Europa und international, häufig zusammen mit Florian Feigl. Zur Performance gehört für ihn der ganze Raum, mit Künstlern, Zuschauern, Material und Zeit. Er baut Thinking Spaces, installative Räume, die das gemeinsame Denken aller Anwesenden befördern. In seinen Soloarbeiten experimentiert Burmester mit Text als Material, partizipativen Verfahren und Zufallsoperationen. Produktion und Organisation von Performances sind integraler Teil seiner künstlerischen Praxis, Er ist Gründer und Gastgeber des Performer Stammtischs, Ko-Organisator des alljährlichen Monats der Performancekunst in Berlin und Vorsitzender der Association for Performance Art in Berlin.

 
   


   
   

ZAN LYONS Video, weltweit gereister Musikproduzent und Filmemacher. Seine hypnotischen und surrealen visuellen Produktionen haben Nominierung beim London Short Film Festival und Lux erhalten, wurden bei MTV2 sowie auf Festivals wie Cannes oder dem Raindance Film Festival präsentiert. Zan steuerte Visuals bei für Alec Empire, Dan Le Sac vs Scroobius Pip, die Battles, Atari Teenage Riot, und erhielt vom Latitude Festival den Auftrag einen audio-visuellen Remix des Filmklassikers Blade Rade herzustellen.

   
   


   
   

PAUL PAULUN Dramaturgie,
Umgang mit Musik und Field-Recordings in Form von Texten, Radio-Features und Hörstücken. Kuratierte 2013 die Ausstellung "Wir sind hier nicht zum Spaß" zu kollektiven und subkulturellen Strukturen im Berlin der 90er Jahre (Kunstraum Kreuzberg/Bethanien) und betreut seit 2014 die wöchentliche Rubrik "Fundstück" mit radiophonen Miniaturen in der Sendung "Kompressor" auf Deutschlandradio Kultur.
Ausgewählte Radio-Features:
Zukunft war gestern - Klangliche Utopien der Moderne und ihr Echo bis heute (DLF, 2012)
Hallo, ich bin - Rausch und Rauschen digitaler Persönlichkeiten (Deutschlandradio Kultur, 2008)
Freund/Feind-Akustik - Musik, Klang und Schalltechnik in militärischer Verwendung (Deutschlandradio Kultur / WDR3, 2007)
Die Leute sollen sich wohlfühlen - Strategien funktioneller Musik (WDR3, 2004)
> www.paulpaulun.de

   
   


   
   

ROBERT NACKEN Klangregie, geboren 1974 in Köln, wo er auch lebt und arbeitet. Er ist Musikproduzent und als Komponist, Sounddesigner und Musiker tätig, produziert Hörspiele für WDR3 und arbeitet u. a. für das deutsche Fernsehen. Ko-Regie, Musik und Sounddesign zu dem Kurzfilm "UNDERGROUND ODYSSEY" (2010 ausgezeichnet mit dem Deutschen Kurzfilmpreis in Gold) Ko-Regie und Musik zum Hörspiel "ON AIR" (WDR3, 2013).

   
   


   
   

> www.satelita.de
> www.z-a-m.eu
> www.gamut-ensemble.de

   
   


   
   



Das Münchner Gastspiel wird gefördert durch das KULTURREFRAT der Landeshauptstadt MÜNCHEN und das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.


   
   


   
  Karten zu EUR 15 und 10 (erm.) unter Tel 089 – 2189 8226
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update 17.3.2016